Das war zwar auch nicht unbedingt nötig, weil ihr Team, abgesehen von ein paar kleinen Ausnahmen, alles unter Kontrolle hatte, blieb aber aus, weil der schwarz-gelbe Anhang den Protest gegen das verabschiedete Sicherheitskonzept der DFL fortsetzte und ausweitete. Nach dem Motto: Schweigen und siegen.
Diskussionen über den Protest
„Der Protest wird weitergehen, in welcher Form auch immer“, hatte Jan-Henrik Gruszecki, Gründungsmitglied der Dortmunder Ultragruppe „The Unity“, bereits unmittelbar nach der Enscheidung am Mittwoch vermutet. Er sollte Recht behalten. Im Kraichgau kamen viele BVB-Fans erst nach zwölf Minuten und zwölf Sekunden ganz in schwarz gekleidet in ihren Block. Anfeuerung für das eigene Team gab es nicht. Stattdessen folgten selbst auf die Treffer der eigenen Mannschaft nur Schmähgesänge in Richtung DFB, DFL oder Dietmar Hopp.
Darüber, ob ein solches Verhalten nun angemessen ist, lässt sich trefflich diskutieren. In den gängigen Internetforen zeigte sich schon während des Spiels, dass innerhalb der Fanszene eine gewisse Uneiniigkeit herrscht. Zwar befürwortet die deutliche Mehrheit den Protest, über Form und Dauer wird dagegen gestritten.
Klopp äußert Bedenken
Dabei geht es in erster Linie um die Frage, ab wann eine derart konsequente Verweigerung der gewohnten Unterstützung den Erfolg der Mannschaft gefährdet. Besonders in Dortmund ist das Zusammenspiel zwischen Fans und Spielern ein entscheidender Faktor, um das intensive Spiel des BVB durch schwierige Phasen zu tragen. „Uns tut es auch weh, wenn wir unsere Mannschaft dadurch ein bisschen im Stich lassen“, meinte Gruszecki schon zu Beginn der Aktion „12:12“. Doch derzeit, so scheint es, ist die Meinungsäußerung das Wichtigste. Jürgen Klopp erklärte hinterher, er habe die Aktion „nicht so gut“ gefunden.
Dass auch beim Pokalspiel gegen Hannover 90 Minuten lang geschwiegen wird, ist nicht ausgeschlossen. Danach ist Weihnachten. Besinnung. Vielleicht auch in den Diskussionen über das Sicherheitskonzept.